Heinrich Reimer (Sensei)
6. Dan Wado-Ryu, 8. Dan AKS
Heinrich Reimer wurde am 2.8.45 in Hamburg geboren. Nach seiner Bundeswehrzeit entschloss er sich noch eine sportliche Herausforderung für sich zu suchen. Da man gerade über eine neue
Kampfsportart munkelte suchte er sich über das Branchenbuch einen Club in Hamburg aus und wurde 1968 Mitglied im Fuji Yama und damit Wado Ryu Karateka im DJKV (Deutsch Japanischer
Karateveband).
Schon als Orangegurt machte er als Kämpfer auf sich aufmerksam und kam in die damalige Club-Kampfmannschaft. Als Braungurt hatte er das Glück, 3 Jahre unter Brian Fitkin, (Karateweltmeister,
heutiger Trainer von Dolph Lundgren) zu trainieren. Diese Zeit hat sein Karateverständnis und besonders seine Einstellung zum Kampf besonders stark geprägt.
Anläßlich der ersten Allstyle-Europameisterschaft in Berlin, bei der er den 4. Platz belegte, kamen sich hierbei auch die Kämpfer vom damaligen DKB und DJKV näher und verabredeten gemeinsame
Bestenlehrgänge. Daß sich zwei verschiedene Karatestilrichtungen sportlich trafen war zu der Zeit wirklich etwas Bahnbrechendes, wenn man bedenkt, daß Heinrich für seine Trainingsteilnahme bei
Meister T. Kono, der einem anderen Wado Ryu Verband angehörte, damals sogar im Verband gesperrt werden sollte. Heinrich wollte den Vergleich aller Karatekas in Deutschland. Deshalb war er auch
bei den ersten Sondierungsgesprächen der damaligen Verbände und späteren Gründungsverhandlungen des DKV beteiligt und gehörte auch der ersten Technischen Kommission des DKV an, die ein
gemeinsames Rahmenprogramm für alle Stilrichtungen erarbeitete. Auch im DJKV war er bis zur Gründung des DKV Vorsitzender im Dan-Prüfungsgremium und bestimmte damit stark die Qualität der
zukünftigen Dan-Träger und neuen Trainer. Trotz dieser Funktionärstätigkeit sah er sein wichtigstes Ziel immer an der Basis, beim Training mit seinen Schülern.
Nach Deutschen Meistertiteln im DJKV wurde er als Mannschaftkapitän in die erste Karate-Nationalmannschaft aller Verbände im neuen DKV berufen. Für ihn eine späte Auszeichnung mit 33 Jahren. Noch
heute kämpft er gerne mit seinen Schülern und gewann mit ihnen ungeschlagen mit mittlerweile 49 Jahren die Landesmeisterschaft. Seine Auszeichnung zum 6. Dan erhielt er 1997 und wurde damit zum
höchsten deutschen Wado Ryu Karateka in Deutschland zu dieser Zeit.
1991 entwickelte er ein eigenes Selbstverteidungssystem „Zanshin Jitsu", das er aber nur in seinem eigenen Karate-Dojo unterrichtet.
1997 kam er über seinen Schüler Andreas Modl mit dem American Karate System (AKS) in Berührung und
hegt seit dem eine enge Verbundenheit mit den AKS-Vertretern in Amerika. Heinrich Reimer gehört zu den höchst-graduierten Lehrern und Prüfern dieser Stilrichtung weltweit.
In Würdigung seiner Verdienste zur Förderung des Karatesports, wurde Heinrich Reimer am 23. März 2003 durch den Präsidenten des Niedersächsischen Karateverbandes Dieter Mansky, die goldene
Ehrennadel des Karateverbandes Niedersachsen verliehen.
Eine besondere Ehrung erhielt er im Juni 2011. Im Rahmen eines Besuches des AKS-Präsidenten Michael Sullenger (9. Dan) in Lüneburg verlieh dieser den 8. Dan AKS an Heinrich Reimer als Anerkennung für seine Verdienste um den Karate-Sport. Die Urkunde wurde vom gesamten AKS-Vorstand unterschrieben.
Trotz seiner Erfolge ist er immer ein bescheidener und gradliniger Mensch geblieben, der keine Scheu davor hat sich mit anderen Stilrichtungen zu befassen und sein Training auch für deren Sportler offen zu halten.